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Sommernachtstraum vor Ratsstuben
Die Geschwister Doris und Peter Baumgartner zeigen in der Frühlingsausstellung im Rathaus
Goldach ihren zauberhaften Werke
Unter dem Titel «Feenwelten» wurde kürzlich im Rathaus Goldach die Frühlingsausstellung mit
Werken der Goldacher Geschwister Doris und Peter Baumgartner eröffnet.
Elisabeth von Hospenthal, aus dem Tagblatt vom 8.5.2001 © St. Galler Tagblatt AG
Goldach. Wer die Rathausgalerie entlang der Amtsstuben geht, wird von der Ausstrahlung der
harmonisch aufeinander abgestimmten Bilder und Skulpturen gefangen genommen und in die
geheimnisvolle Welt der Feen und Elfen, in Shakespeares «Sommernachtstraum» entführt.
Daraus entnommen ist auch das Feenlied «Über Berg und Thal / Durch Hecken und Ruthen ...»,
mit dem Christof Wick, Buchs, ein Freund der Geschwister, seine Laudatio eröffnete. Wie jeder,
der diese schwebend leichte Zauberwelt betritt, stellte auch er sich die Frage, wie es möglich
ist, zwei Materialien, die unterschiedlicher nicht sein könnten, in dieser Harmonie miteinander zu
verbinden, und wie sich schweres Eisen in federleicht wirkende Rosen verwandeln lässt.
Diese Rätsel können jedoch nur durch ein Gespräch mit den Künstlern selbst gelöst werden.
Nachdem der grosse Publikumsandrang etwas verebbt ist, erzählt Doris Baumgartner, sie habe
die Kunstschule FFR Form, Farbe, Raum in St. Gallen besucht und dann lange Zeit im eigenen
Atelier gemalt, bis sie wieder in ihren Beruf als Stickereientwerferin zurück gegangen sei. Parallel
zu dieser Tätigkeit sei sie auch weiterhin privat künstlerisch tätig, gesteht Doris Baumgartner
und weist auf die duftig und dreidimensional wirkenden Blumenkreationen an den Rathauswänden
hin. Erreicht werde diese Wirkung durch zwei Fliesen, deren Oberflächen mit Dispersion
grundiert, dann mit Ölfarbe bemalt und schliesslich im Abstand von vier Zentimetern so hinter
einander gestellt werden, dass daraus ein zusammenhängendes Motiv entsteht.
Metallgestalter mit Ideen
Peter Baumgartner ist gelernter Metallbauschlosser, der sich nach bestandener Meisterprüfung
1999 als Metallgestalter selbständig gemacht hat. In seinem Atelier im Technopark «Blumenegg»
setzt er nicht nur eigene Ideen um, sondern steht ebenso gerne seinen Kunden für deren
Wünsche zur Verfügung.
Sein breit gefächertes Angebot reicht von Wandskulpturen bis hin zu kunstvoll gestalteten
Geländern, bei denen er berufliches Können und künstlerisches Talent in Einklang bringen kann.
Hartes Eisen, zarte Elemente
Eine Idee müsse erst bis ins kleinste Detail durchdacht sein, ehe er sie technisch umsetze,
erklärt Peter Baumgartner. Ist dieser Prozess abgeschlossen, zeichnet er die einzelnen Teile mit
Speckstein auf dem Eisen vor, um sie dann mit der Flamme freihändig herauszubrennen. Noch
im glühenden Zustand werden die Teile zur gewünschten Form modelliert und, wie für die
Ausstellung, zu besonders feingliedrigen Skulpturen zusammen geschweisst. Dies erklärt auch
die erstaunliche Harmonie zwischen den luftig leichten Blumenkompositionen und den aus Eisen
geschaffenen Rosen, welche von Doris und Peter Baumgartner bewusst für die Ausstellung im
Einklang mit dem Thema «Feenwelt» geschaffen wurden.
Die Ausstellung «Feenwelten» im Rathaus Goldach dauert noch bis zum 8. Juni 2001.
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