Metall–Körper in der Bank

Doris Baumgartner–Keel und
Peter Baumgartner stellen Bilder
und Skulpturen aus


Rorschach. Am Freitag zog die Vernissage zur
Ausstellung mit Werken von Doris Baumgartner Keel
und Peter Baumgartner bei der Kantonalbank ein
zahlreiches Publikum, darunter viel Goldacher
Prominenz, an.

Peter Beerli





«Wir verfügen über eine schöne und moderne Kundenhalle, die auch belebt sein soll», sagte
Kantonalbankdirektor Hans Kehl. Die St. Galler Kantonalbank tut dies mit zwei Konzerten und ein
bis zwei Ausstellungen pro Jahr. Sie stellt die Halle jeweils bekannten Künstlern der Region zur
Verfügung, diesmal dem Geschwisterpaar Doris Baumgartner Keel und Peter Baumgartner.

Dem Menschen gewidmet
Die Titel der elf Ölbilder auf Stahlblech, teilweise mit blattvergoldetem Rahmen, der Künstlerin und
der neun Stahlrohr–Arbeiten des Künstlers deuten es an, dass die beiden mit ihren Werken dem
Wunsch des Hausherrn, Leben ins Haus zu bringen, gerecht werden. Die Arbeiten beider Künstler
sind ganz dem Menschen gewidmet. Mit dem Luxusmaterial Stickerei hat die gelernte Stickerei–
Designerin eine Flüssigkeit und damit Rost aufgetragen und diesen wirken lassen. So entstand
nach einiger Zeit eine Unterlage, die einen imposanten Anblick vermittelt. Auf diese Unterlage hat
sie mit Ölfarbe Frauenbildnisse aufgetragen und ihren Werken Titel wie «Posieren», «Schüchtern»,
«Selbstbewusst» oder «Schlafen» gegeben. In einer Zeit, in der nur das Junge als schön gilt, will
sie andeuten, dass gerade der Alterungsprozess einem Bild seinen besonderen Charakter und
seine Schönheit vermittelt. Diese Bilder, die je nach Lichteinfall immer wieder neu wirken, werden
bei den Betrachtern zum Nachdenken, zum Gespräch Anlass geben.

Jedes aus einem Stück
Peter Baumgartner, der eidgenössisch diplomierte Metallbaumeister, der in der Region schon
etliche öffentliche Werke hat schaffen dürfen, überzeugt auch bei dieser Ausstellung wieder mit
einer Reihe Stahlrohr–Arbeiten, die alle aus einem einzigen Stück gefertigt sind.
Auch sie sind wie die Arbeiten seiner Schwester Doris auf den Menschen ausgerichtet und haben
einen hohen Wiedererkennungswert. Der Künstler Peter Baumgartner lässt sich aber nicht nur auf
eine Stilrichtung beschränken, zumal er sich für seine Arbeiten stets auch auf anderen Gebieten
umsieht, sein Auge schult und sich weiterbildet. Das beweist er an der Ausstellung in der
Kantonalbank mit «Principessa dell' Elba», einer imponierenden Arbeit aus Carrara–Marmor. Sie
weist darauf hin, dass der Künstler mit Erfolg einen Bildhauerkurs auf der Insel Elba absolviert hat.